Die lange Reise der Kometen um die Sonne – Manne Sauter

Handlung

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Sternengezeugt

In ‚Sternengezeugt‘ befasst sich der Autor H.G. Wells erneut mit der Idee der Existenz von Außerirdischen, über die er in dem Roman ‚Krieg der Welten‘ bereits geschrieben hatte. Es entsteht der Verdacht, dass die Außerirdischen zurückgekehrt sein könnten – diesmal unter Verwendung kosmischer Strahlung, um menschliche Chromosomen durch Mutationen zu verändern und um die Spezies ihres eigenen sterbenden Planeten zu ersetzen.
Der Protagonist Joseph Davis, ein Autor populärer Geschichtsbücher, ist von den Gerüchten über den Plan der Außerirdischen, die er für Marsmenschen hält, extrem besessen. Er erwägt die Möglichkeit, dass Mutationen schon stattgefunden haben könnten und dass sein Kind, seine Frau und sogar er selbst bereits Marsmenschen sind. Der ironische und oft komische Roman ‚Sternengezeugt‘ schildert Entdeckungen in der Evolutionsbiologie und entwirft eine beeindruckende Zukunftsvision eines durch Genmanipulation optimierten Menschen.
Ein fantastisches Buch, das nicht nur Fans der Fantasy begeistert.

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Das Leben zeigt sich manchmal auf den ersten Blick von seiner unschönen Seite. Dies muss der namenlose Protagonist aufs Schmerzlichste feststellen, als er von der Lebensgefährtin betrogen alles hinter sich lässt und zu Freunden in die Einöde Skandinaviens flieht. Hier gilt es mit dem bisher Erreichten (oder auch den schlichtweg verbockten Situationen des Lebens) abzurechnen, sich den eigenen Dämonen zu stellen und das bisherige Leben und Handeln zu hinterfragen. Als dann noch eine schwere Krankheit den Protagonisten beutelt wird es Zeit, ein Resümee zu ziehen. Was bedeutet Leben? Was erscheint im Nachhinein noch wichtig? Und vor allem, wozu dient die eigene Existenz überhaupt?

Fazit

Ein Roman, wie er nur von Manne Sauter stammen kann – so könnte man es treffend beschreiben, wenn man das erste Werk („Der Rest des Weges“) bereits genießen konnte. Eine Road-Story über den Sinn des Lebens, geeignet für alle, die ab und an eine gewisse Leere verspüren und den vergangenen und schlichtweg vergeigten Chancen des Lebens nachhängen – im Allgemeinen auch ausgeprägte Midlife-Crisis genannt. Und als Leser mittleren Alters (männlich, 40…) erkennt man sich beängstigender Weise in gewisser (hoher?) Regelmäßigkeit wieder. Was macht uns wirklich aus? Wie wäre das Leben, wenn man einen anderen Weg eingeschlagen hat?

Oder um es mit den im Buch zitierten (sehr treffenden) Worten von Henry David Thoreau zu sagen:

„Was hinter dir liegt und was vor dir liegt, verliert im Vergleich zu dem, was in dir liegt, an Bedeutung.“

All dies zusammen ergibt einen Roman, der frech, mit einer gehörigen Portion Selbstironie versehen, originell und absolut authentisch ist und dennoch (oder gerade deshalb?) regelmäßig die Seele berührt. Angesichts dessen darf man sich an dieser Stelle sicherlich schon auf den folgenden Roman freuen (soll ja eine „Trilogie“ werden).



Die lange Reise der Kometen um die Sonne
von Manne Sauter – Champagne and Bonbons Press, 2013
ISBN: 978-0615872841
Taschenbuch – 330 Seiten

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