Schuld, die nicht vergeht – Kurt Schrimm

Handlung

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Liebesbeziehungen und deren Störungen

Um einen Menschen ganz kennenzulernen, ist es notwendig, ihn auch in seinen Liebesbeziehungen zu verstehen … Wir müssen von ihm aussagen können, ob er sich in Angelegenheiten der Liebe richtig oder unrichtig verhält, wir müssen feststellen können, warum er in einem Fall geeignet, im anderen Falle ungeeignet ist oder sein würde.
Wenn man außerdem bedenkt, dass von der Lösung des Liebes- und Eheproblems vielleicht der größte Teil des menschlichen Glücks abhängig ist, wird uns sofort klar, dass wir eine Summe der allerschwerstwiegenden Fragen vor uns haben, die den Gegenstand dieses Buches bilden.

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Während des Holocaust, der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte, wurden Millionen von Menschen verfolgt, deportiert und auf grausame Art und Weise getötet. Und während die Hauptverantwortlichen nach dem Krieg von den Siegermächten in der Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurden, blieben viele Beteiligten lange Zeit unbehelligt.

Doch gerade die Verantwortlichen in der zweiten Reihe waren für den Betrieb der Konzentrationslager und die Vernichtung der Inhaftierten von elementarer Bedeutung. Ob Ghettokommandant oder KZ-Aufseher, Mitglied der Einsatztruppen oder Verwerter des Eigentums, sie alle waren ein wichtiges Rad in der Tötungsmaschinerie.

Und so erzählt Kurt Schrimm, Staatsanwalt und lange Jahre Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen, von den Ermittlungsverfahren gegen Täter wie Josef Schwammberger, seinerzeit Ghetto- und Lagerkommandant oder John Demjanjuk, Mitglied der Hilfstruppe der SS. Und er erzählt, weshalb viele Täter ungeschoren davon kommen konnten.

Fazit

Dieses Buch bietet einen tiefen, aber sachlich gehaltenen Einblick in die dunkelste Geschichte unserer Nation. Dem Autor gelingt es auf besondere Weise, die drängendsten Fragen zu beantworten. Warum kamen viele der Haupttäter ohne strafrechtliche Konsequenzen davon? Gab es die häufig vermutete Erblindung auf dem rechten Auge der Nachkriegsjustiz? Und welchen Zweck soll es haben, heute Männer im Greisenalter vor Gericht zu stellen?

Kurt Schrimm gibt in seinem Buch einen tiefen Einblick in das Strafrecht. Denn gerade hier sind die Gründe verborgen, weshalb viele der Täter ungestraft davon gekommen sind. Und auch wenn eben dieser juristische Einblick im Mittelpunkt steht, so schafft es der Autor dennoch, auch den Laien mit auf die Zeitreise zu nehmen und in vielerlei Hinsicht die Augen zu öffnen.

„Schuld, die nicht vergeht“ ist ein Muss für jeden, der sich intensiv mit der dunklen Geschichte und der rechtlichen Aufarbeitung auseinandersetzen möchte. Und daher hat dieses Werk auch eindeutig die 5-Sternewertung verdient.

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Schuld, die nicht vergeht
von Kurt Schrimm – Heyne Verlag 2017
ISBN: 978-3453201194
Gebundene Ausgabe – 400 Seiten

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